Hochspannung

Elektrizität ist eine hochwertige Energieform, denn sie ist sehr vielseitig, lässt sich effizient umwandeln und in vielen Anwendungen einsetzen. Ausserdem kann sie über grosse Entfernungen mit geringen Verlusten transportiert werden kann. Sie ist zentral für die Energiewende, da sie aus erneuerbaren Quellen (Wind und Sonne) erzeugt werden und fossile Brennstoffe, z.B. beim Heizen und im Individualverkehr, ersetzen kann. Hochspannungskabel und Freileitungen sind für das Stromnetz entscheidend, da sie Erzeuger und Verbraucher im Übertragungs- und Verteilnetz verbinden.

Die Forschung des Hochspannungslabors (HVL) der ETH Zürich fokussiert sich auf Technologien für zukünftige Stromübertragungssysteme, unter anderem auf Gasisolationssysteme für Hochspannungsleitungen und zukünftige Freileitungen. Die Forschungsergebnisse unterstützen Hersteller und Energieversorger dabei die Energiewende in der Stromwirtschaft voranzutreiben.

Bei der Energiewende geht es nicht nur um den Ersatz fossiler Energieträger, sondern auch um die Verwendung umweltfreundlicher Komponenten für die Stromversorgung.

 

Viele der zurzeit verwendeten Isoliermaterialien sind problematisch, da sie nicht ohne weiteres recycelt werden können (z.B. vernetztes Polyethylen, das in Untergrundkabeln verwendet wird) oder zur globalen Erderwärmung beitragen (z.B. Schwefelhexafluorid, das in Hochspannungsschaltern verwendet wird) und da bei ihrer Herstellung giftige Nebenprodukte freigesetzt werden (z.B. Epoxidharz, das in Gas-isolierten Schaltanlagen verwendet wird). Das Isolations- und Alterungsverhalten neuartiger alternativer und umweltfreundlicher Ersatzmaterialien muss im Detail verstanden werden, um zuverlässige und langlebige Komponenten zu gewährleisten. HVL ist an umfassenden Forschungsaktivitäten in diesen Bereichen beteiligt.

 

Die Erreichung der herausfordernden Klimaziele, die Energiepolitik und deregulierte Strommärkte werden ausserdem eine steigende Nachfrage nach elektrischer Energie mit sich bringen. Dies wiederum erfordert eine Steigerung der Übertragungsnetzkapazitäten. Jedoch können neue Freileitungen aufgrund von gesetzlichen Vorschriften und öffentlicher Akzeptanz nicht immer schnell genug gebaut werden. Um dieses Problem zu lösen, ist das HVL an Projekten beteiligt, die das Potential zur Erhöhung der Übertragungskapazität bestehender Leitungen ohne (oder mit nur minimalen) baulichen Veränderungen untersuchen. In Zusammenarbeit mit Partnern wird die öffentliche Akzeptanz dieser neuen technischen Lösungen sowie die kritischen Rahmenbedingungen untersucht, die die technischen Optimierungsverfahren beeinflussen.

 

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AC-Prüfkreis mit SF6-Tank bis 510 kV
DC-Prüfkreis bis +-800 kV Type Test Tuning Unit
Debugging Lab